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Dimitri Houtteman QBhpPxW3ESs Unsplash

Umsteigen von der Tabak- auf die E-Zigarette, um gesundheitlichen Risiken des Rauchens auszuweichen?

Für viele Tabakraucher war und ist die E Zigarette eine interessante Möglichkeit, um ihre Nikotinabhängigkeit hinter sich zu lassen und auf das sogenannte Dampfen umzusteigen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang natürlich die Frage: Wie sieht es mit den gesundheitlichen Belastungen im Zusammenhang mit dem Genuss von Dampf aus einer E Zigarette aus? Gibt es verlässliche, das heißt unabhängige und vor allen Dingen über einen längeren Zeitraum angefertigte Studien, die Ratsuchenden hier weiterhelfen?

Umsteiger nützen bei wissenschaftlichen Untersuchungen nichts

Viele der bislang vorgelegten Studien haben einen großen systematischen Fehler: Da es sich bei den meisten der teilnehmenden Probanden um sogenannte „Umsteiger“ handelt, also Personen, die zunächst Tabak-Zigaretten geraucht haben und dann auf die E Zigarette umgestiegen sind, lässt sich nur schwer bis gar nicht ermitteln, ob eventuelle gesundheitliche Beeinträchtigungen mit dem früheren Tabakgenuss oder dem späteren Dampfen zu tun haben. Erkrankungen der Atemwege können auch Jahre nach der letzten klassischen Zigarette immer noch in Zusammenhang mit dem Rauchen von Tabak entstehen.

Es gibt zwar nicht viele Personen, die, ohne zuvor Tabak geraucht zu haben, mit dem Dampfen beginnen, aber sie existieren. Und genau die Personengruppe ist es, die aussagekräftige Daten dazu liefern kann, ob und in welchem Maße eine E Zigarette schädlich sein mag.

Nature – eine ebenso unabhängige wie seriöse Quelle

Besonders, wenn wirtschaftliche Interessen im Spiel sind, ist es von größter Bedeutung, dass Gesundheitsdaten unabhängig und von erfahrenen Wissenschaftlern erhoben werden. Wenn Forschungsergebnisse in der renommierten Wissenschaftszeitschrift „Nature“ publiziert werden, werden sowohl die dahinterstehenden Forscher wie auch ihre Studien kritisch vor einer solchen Publikation überprüft. Entsprechend ernst zu nehmen sind Artikel, die in dem international erscheinenden wissenschaftlichen Magazin veröffentlicht werden. Prof. Dr. Riccardo Polosa, Direktor des Instituts für innere Medizin und Klinische Immunologie an der italienischen Universität Catania/Italien, hat eine Langzeitstudie über die Folgen des Dampfens in Nature veröffentlicht.

Auf die Stichprobe kommt es an

Professor Polosa griff für seine Untersuchungen nicht auf ehemalige Tabakraucher zurück, sondern auf Menschen, die ohne eine Vorgeschichte als Raucher begonnen haben zu dampfen. Zugegeben, mit neun Personen ist die Gruppe der Probanden nicht wirklich groß, aber wie schon gesagt, es ist schwierig, überhaupt Menschen zu finden, die den oben genannten Versuchskriterien genügen. Diese neun Personen hatten in ihrem Leben lediglich bis zu 100 Tabakzigaretten bis zum Versuchsbeginn geraucht und gelten somit aus wissenschaftlicher Sicht als Nichtraucher. Natürlich gab es eine Vergleichsgruppe von Menschen, die weder Tabak rauchten noch dampften.

 

Die Langzeitstudie erstreckte sich über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren. Untersucht wurden die Lungenfunktion, die Atemfunktion, eine mögliche Belastung der Bronchien, das Körpergewicht, der Blutdruck sowie der Puls der Probanden.

Das Ergebnis der Studie ist ausgesprochen eindeutig. Professor Polosa konnte keine negativen Effekte auf die menschliche Gesundheit durch den Einfluss von E-Zigaretten entdecken. Die Versuchspersonen konsumierten bis zu 4 ml Liquid täglich, wenn sie dampften.

Die Konsummenge ist ein Parameter, der sicherlich mit betrachtet werden muss, wenn man über die schädlichen Wirkungen von E Zigaretten nachdenkt. Hier gilt mit Sicherheit die alte Regel: Im Übermaß genossen ist alles schädlich.